Die Verwendung von Papier ist dennoch eine praktische Angelegenheit. Die Vielseitigkeit dieses empfindlichen und gleichzeitig starken Werkstoffes, mit dessen Hilfe der Mensch seit Jahrhunderten Ideen und Gedanken konserviert, macht ihn interessant, qualifiziert ihn beispielsweise als Verpackungs-, Filter- oder – wie in meinem Fall – Restaurierungsmaterial. Meist als Beschreibstoff oder als Träger von Kunst gelangt Papier ins Atelier. Kein Werk gleicht dem anderen. Material, Technik und Funktion sind nur einige der Variablen. Immer lässt sich etwas dazulernen. Es ist unmöglich ein Objekt zu restaurieren, ohne es zu lesen, zu studieren, ohne darüber nachzudenken und über das Notwendige hinaus dazu zu recherchieren. Es ist eine große Verantwortung ein Werk zu übernehmen und auch eine große Freude bei dessen Rückgabe darüber zu sprechen. Durch meine Arbeit möchte ich die Lebenszeit von Papierobjekten verlängern und ihnen jenen Respekt zollen, der diesem „Zauberbrei aus Pflanzenfasern“* gebührt.
Barbara Riedl
*Erik Orsenna, Auf der Spur des Papiers. Eine Liebeserklärung